ZUSAMMENFASSUNG
Auf den ersten Blick sind die aktuellen Bemühungen um eine Krankenhausreform in Deutschland
(Krankenhausversorgungverbesserungsgesetz), der Fachkräftemangel und die globalen
Fragen inklusive Klimawandel zunächst unzusammenhängende Probleme und Themen, die
aber alle Einflüsse auf das Gesundheitssystem haben. Diese wirken auf die Leistungserbringungen
und beeinflussen die Wahl der zum Einsatz kommenden Methoden. Insbesondere bei gleichwertigen
oder ähnlichen therapeutischen Verfahren hinsichtlich Mortalität, Komplikationen und
Lebensqualität werden diese aber zu entscheidenden Determinanten bei der Wahl des
Verfahrens. Die Verfahren der Peritonealdialyse versus der Hämodialyse sind hinsichtlich
der Mortalität, der Komplikationen in den ersten 3–5 Jahren und der Lebensqualität
innerhalb von Schwankungsbreiten zwar teils unterschiedlich, aber nicht von einer
Signifikanz, die den Einsatz des einen oder anderen Verfahrens grundsätzlich ausschließt.
Deshalb entstehen neue Entscheidungskomponenten, die bei der Verfahrenswahl hinzugezogen
werden müssen. Weiter muss auch diskutiert werden, welche Infrastruktur für ein Verfahren
zur Verfügung steht. Ein westliches Industrieland, in dem momentan jederzeit und überall
ausreichend Wasser, Elektrizität und Transportsysteme verfügbar sind, hat andere Möglichkeiten
als ein Land, in dem dies nicht so ist. Weiter müssen wir damit rechnen, dass auch
in den westlichen Industrieländern diese Versorgung zunehmend nicht mehr gesichert
sein wird. Der Fachkräftemangel, der sich zukünftig noch verschärfen wird, spielt
weiter für alle Gesundheitssysteme eine Rolle. Therapeutische Systeme, die weniger
Assistenz durch geschultes Fachpersonal benötigen, sind dann deutlich attraktiver.
Auf diese Zusammenhänge geht dieser Beitrag ein.